Dienstag, 26. April 2016
Herzlich willkommen bei meinem lustigen Lektorenblog
Lachen und weinen Sie mit mir über die schönsten Stilblüten und Schreibfehler, die ich bei meiner Arbeit als Lektor tagtäglich verbessere.

Da ich bisher über 5000 wissenschaftliche Abhandlungen, zahlreiche Bücher und Texte aller Art korrigiert habe, und jeden Tag ein oder zwei Bachelorarbeiten dazukommen, kann ich hier aus einem riesigen Fundus von witzigen Rechtschreibfehlern schöpfen.

Daneben gibt es den „Satz der Woche“, der sich durch völlig falsche Wortwahl, unsinnigen Inhalt oder auch beides und andere sprachliche Missgriffe auszeichnet.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Studenten und Studentinnen, Doktoranden und Doktorandinnen dafür, dass sie mir nicht nur ein gutes Auskommen ermöglichen, sondern mich auch jeden Tag zum Lachen (und Fluchen) bringen.

Wie sagte schon Immanuel Kant: „Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.“

Dass Sie, liebe Blogleser, dabei vielleicht sogar noch das ein oder andere lernen können, sollte dabei kein Nachteil sein.

Die schönsten Ausrutscher möchte ich Ihnen in diesem Blog nahebringen. Los gehts mit ein paar Klassikern und einigen meiner Lieblingsfehlern:

Abteilungseiter
Babybommer
Cornbachs Alpha
Doppeloral
Eiführung
Familiensand
Gasturbiene
Hautversammlung
Internetpräsens
Jahresabschuss
Kaufläute
Laib und Leben
Markforschung
Norman und Werte
Organisation für wirtschaftliche Zusammenhänge und Entwicklung
Pusch
Revulotion
Schicksaal
Technoliege
Untertanten
Veraltungsrat
Weise Haus
Zerreisprobe

Innovative Schreibweisen von Prominentennamen

Bülent Ceylon
Leonardo Di Cabrio
Maria Montesorri
Robert Di Nero

Satz der Woche

Die Dauer der Befragung wird voraussichtlich zwischen 45 und 60 Minuten dauern.

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Der Veraltungsrat ist mein Favorit. So einen sollten wir haben!

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au ja. stilblüten, buchstabendreher, und alle diese dinge, die sinnzerstörenden wortabteilungen, und, nicht zu vergessen, all' die schusterbuben und hurenkinder, die mir - als ich ein "äusserst professionelles satzstudio" mehrfach darauf aufmerksam machte - eine riesenbeschwerde über meine "fäkalausdrucksweise" einbrachten. hach. ging übel aus, allerdings nicht für mich.

mit anderen worten: ich freue mich auf die fortsetzung hier.

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Interessant! Mal sehen was es da so alles gibt.

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"Für mich auch bitte eine Zerreisprobe. Liefern Sie die auch nach Haus?"

Coole Sammlung :-))

"Cornbachs Alpha" schnall ich nicht. Kann ich überhaupt nix anfangen.
Wie sieht die Lösung aus?

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Cornbachs Alpha
Es muss Cronbachs Alpha statt Cornbachs Alpha heißen. Das ist eine statistische Maßzahl, die in den Sozialwissenschaften benutzt wird und in studentischen Arbeiten sehr oft vorkommt.

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Danke für die Info, wäre ich nie drauf gekommen.

liebe Grüße aus weiter Bildungsferne ;-)

E.Klimlof

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Wie?
Hallo, durch Ihren Blognamen bin ich gerade auf Ihren Blog aufmerksam geworden und hätte da mal eine Frage ;) Ich interessiere mich sehr für Bücher und alles, was damit zu tun hat und könnte mir sehr gut vorstellen, Lektorin zu werden. Können Sie mir sagen, ob ein Studium dazu unbedingt notwendig ist? Und wenn ja, welcher Studiengang empfielt sich? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen! :)
Gruß von einem Bücherwurm

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Lektor als Beruf
Als Studienfach gibt es das nicht. Ohne Studium wird es indes sehr schwierig. Studieren Sie einfach das, was Sie interessiert und womit Sie am besten auch anderweitige gute berufliche Chancen haben, falls es als Lektor doch nicht klappen sollte. Verlage stellen kaum mehr Lektoren ein und als Freelancer ist es anfangs nicht einfach. Lesen Sie viel, lernen Sie ein paar Fremdsprachen und eignen Sie sich ein großes Allgemeinwissen an. Versuchen Sie ein Praktikum in einem Verlag oder bei einem freiberuflichen Lektor zu ergattern. Vielleicht klappt es dann ja mit einem der schönsten Berufe der Welt. Ich drücke Ihnen die Daumen.

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Lektor - Korrekturleser
Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich bei den Begriffen nicht um Synonyme handelt? Also der Lektor ist kein begrifflich gepimpter Korrekturleser, sondern er hat noch über die reine Kontrolle der orthographischen Richtigkeit hinausgehende Aufgaben wie Kontrolle der Sprachrichtigkeit insgesamt sowie der inhärenten Sinnhaftigkeit.
Ist das eine zutreffende Annahme von mir?

Um 1980 herum kannte ich so viele, die sich als Korrekturleser bezeichneten und damit ein wohlgepfeffertes Zubrot verdienten, dass ich selbst erwog, das mal in Angriff zu nehmen.
Als "erforderliche Qualitäten" bedurfte man a) einer gewissen Affinität zum Buch und zum Lesen und b) ner gehörigen Portion Vitamin B, um da ran zu kommen. Denn damals wurde das offenbar richtig gut bezahlt.
Doch man musste ebenfalls große Duldungsbereitschaft bezüglich der Inhalte mitbringen. Der Auftraggeber war ne Druckerei, damals die "modernste Europas", weshalb jede Art von Buch möglich gewesen wäre. Doch Ratgeber oder Marie-Luise Fischer o.ä. und das eventuell unter Termindruck, das wollte mir nicht schmecken. Ich befürchtete, dadurch die Freude am Lesen verlieren zu können.

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Lektorat und Korrektorat
Ein Lektorat beinhaltet ein Korrektorat und verbessert zudem auch Stil, Ausdruck und andere Dinge. Bei wissenschaftlichen Arbeiten mache ich in der Regel immer ein umfassendes sprachliches Lektorat, da dort einfach sehr viel zu beachten und zu verbessern ist, das über ein reines Korrekturlesen weit hinausgeht. Daneben gibt es noch das inhaltliche Fachlektorat, das bei wissenschaftlichen Abhandlungen aber streng verboten ist und ich deshalb auch nicht anbiete.

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